Chronik
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Wie alles begann - Anstatt mit Bauschutt verfüllt zu werden entstand eine Bühne im Schlossgraben
Neuenstadt wurde im Krieg schwer zerstört. Beim Wiederaufbau sollte der Schlossgraben mit Bauschutt aufgefüllt werden. Doch dank der beiden Neuenstädter Willi Carl und Emil Ermold kam es nicht dazu.
Sie planten mit dem Vermessungs-Ingenieur Eugen Kreß eine Feierstätte neben der historischen Lindenanlage. Mit Hilfe von eifrigen Sängern entstand in tausenden freiwillig geleisteter Arbeitsstunden das Theaterrund, wie wir es heute kennen. Eingeweiht wurde die Anlage am 15. Juli 1951 anlässlich eines bedeutenden Sängerfestes der Region Heilbronn.
Die Presse schrieb damals: „Die sonnenbestrahlten Straßen der Stadt, die hellen Wände der Neubauten und die schattigen Winkel in der alten Lindenstadt zusammen mit dem Bild vieler, wohl einiger tausend Besucher, ähnelte von ungefähr der Szenerie eines südlichen Volksfestes.“
Mit dem Stück „Es zogen drei Burschen“ kehrte 1958 Leben im Schlossgraben ein
Der Ehrenvorstand und Mitbegründer der Freichlichtspiele, Karl Hübner, berichtet anlässlich der 50. Spielzeit 2007:
„Theaterspielen war im ,Städtle’ schon immer Sache des Liederkranzes. Im Tanzsaal vom Gasthaus Stern fanden die Aufführungen statt. Auch auswärtige Vereine bereicherten ihre Weihnachtsfeiern mit den Neuenstädter Theaterleuten. Als ich einmal mit Ernst Tenscher und Fritz Walter von einem solchen Abend nach Hause fuhr, da ist uns die Idee gekommen: wir könnten doch auch im Sommer spielen - auf der Freilichtbühne, die ist seit dem Sängerfest 1951 nicht mehr so richtig genutzt worden. Wir machten uns ans Werk, und mit dem Volksstück ,Es zogen drei Burschen...’ begann 1958 die Geschichte der Abteilung Freilichtspiele im Gesamtverein Liederkranz 1835 e.V. Neuenstadt.
Im Jahre 1961 wurde der Arbeitskreis Freilichtspiele gegründet. Eine zukunftweisende Entscheidung war 1966 das Vereinsheim zu kaufen - mit privaten Darlehen und Bürgschaften und dann natürlich 1972 die Überdachung. Auch, dass wir Paul Wanner, den Volksdichter, kennen lernten und für unsere Bühne begeistern konnten, war ein großes Glück. Der tolle Erfolg seiner Wilhelm-Tell-Inszenierung brachte uns dann erstmals über 10.000 Zuschauer. Dass wir jetzt seit fünfzig Jahren spielen und Zuschauerzahlen von 18.000 und mehr haben, kommt mir immer noch wie ein kleines Wunder vor.“